Projekte und Programme

2023: Le corps à corps – Werke zum Thema Körper
Konzertprogramm für Stimme, Projektionen, Schlagwerk und Elektronik

In diesem Programm verbinde ich Gesang und Sprechen mit Elementen der Bodypercussion und des Tanzes mit dem Gesang – eine Liaison, die man üblicherweise nur im Musical kennt, die aber in der zeitgenössischen Musik kaum vorkommt. Dabei sind Contact Improvisation und zeitgenössischer Tanz hervorragend als Spielpartner und „Scharniere“ geeignet, um Inhalte und Klangwelten miteinander zu verbinden.

Gleichzeitig hat dieses Programm eine starke politische Komponente, da der Körper als Medium von Differenzierung immer politisch angesehen werden kann (vergl. Schmincke, Imke: Körpersoziologie). Die Stücke „Corporel?“ von Vinko Globokar und „Verbo“ von Eduardo Partida als zwei Ausdrücke extremer Körperlichkeit umrahmen dieses Programm.


2023: Klassische Balladen und Melodrame

mit Studierenden der Sprechkunst in Stuttgart und Peter Schleicher (Orgel)
in der Friedenskirche Ludwigsburgs und in der Musikhochschule Stuttgart
Leitung: Prof. Michael Speer

Dieses abendfüllende Programm kombiniert finstere Balladen und ernste Erzählungen aus vielen Jahrhunderten mit Melodramen der Romantik, gespielt auf der Orgel. Ein spannender Abend für Freunde des gesprochenen Worts und der Wucht des romantisch-modernen Orgelspiels.


2022: Porträtkonzert Beat Furrer
(Leitung: Jörg-Hannes Hahn, „Musik am 13.“ Stuttgart-Bad Cannstatt)

Seit dem impuls-Festival 2019 in Graz, bei dem der Komponist Beat Furrer eine große Rolle spielt, beschäftige ich mich intensiv mit dessen Musik. Im März 2022 erhalte ich die Möglichkeit, sein großes Solo-Werk für Bariton „stimme – allein“ nach Textausschnitten von Georg Büchner aufzuführen. Da mir Büchners und Furrers Werk sehr am Herzen liegen, bin ich sehr geehrt, dieses Werk gerade in diesem sehr etablierten Rahmen aufzuführen. Seither bewege ich dieses sehr intensive Solo-Stück in meinem Repertoire.


2022: Das Hexenlied – ein ortsspezifischer Melodram-Abend
Wandelkonzert auf Schloss Michaelstein
mit Peter Schleicher (Orgel, Cembalo, Klavier) und Elise Chemla (Cello)

Im Rahmen eines Konzerts auf Schloss Michaelstein verbinde ich als „site-specific concert“ mehrere Melodrame aus der deutschen Romantik und dem Schwedischen Kulturraum mit schwedischen Kunstliedern und französischer Cellomusik sowie zeitgenössischem Sologesang. Auch selbst arrangierte Melodrame finden Platz, so u. a. die Texte aus Georg Büchners „Lenz“ zusammen mit Arvo Pärts „Fratres“.

Nicht nur werden alle Orgeln des Klosters Michaelstein bespielt; auch im Innenhof und im Kräutergarten des Klosters finden musikalische Interventionen statt, die schlussendlich in das halbstündige Melodram „Das Hexenlied“ von Max von Schillings münden.


2021: „Changing Light – Szenen aus Licht und Schatten“
mit dem interdisziplinären „ensemble avec!“
(Gesang, Rezitation, E-Gitarre, Komposition, Konzertdesign)

Finalrunde beim Wettbewerb „Residenzensemble Schloss Rheinsberg“

Mit der Gründung dieses Ensembles 2020 verwirkliche ich meine Ideen für Konzertprogramme, die ausschließlich mit vollständig interdisziplinär gedachter Kunst gefüllt werden. Die musikalische Ausrichtung liegt klar in der zeitgenössischen Musik. Ich komponiere und arrangiere auch für diese Besetzung, für die es ansonsten kaum Werke gibt.

In der intensiven Zusammenarbeit mit den Ensemble-Kolleg:innen aus Frankreich und Deutschland, die im Stuttgarter Raum leben, prallen Gesang, Lyrik, Figurentheater, Cello, Percussion und Querflöte aufeinander, um ein flexibles und lebendiges Kernensemble auf Reisen zu schicken. Zusätzlich sind alle Mitglieder des Ensembles auch pädagogisch tätig, sodass wir Workshops zu verschiedenen Themen der Neuen Musik geben.

Das Ensemble wurde Finalist beim Ensemblewettbewerb „Residenzensemble für Neue Musik Schloss Rheinsberg“ 2021 und spielt gerade mit seinem Programm „Changing Light“ auf mehreren Festivals (u. a. Quillo Festival Brandenburg). Beginnend in völliger Dunkelheit dienen hier starke Lichteffekte und groß angelegte Schattenspiele zur Erkundung des visuellen Raumes, der klanglich u. a. mit Stücken von Georges Aperghis, Thomas Demenga, Kaija Saariaho und umgearbeiteten Texten der zeitgenössischen Lyrik gefüllt wird. Stimmlich gesehen erfordert dieses Programm für alle Beteiligten höchste Flexiblität.


2021: marken och jag tog ett språng mot varann
Sounddesigns/Klangkunst zum Dichter Tomas Tranströmer

(Idee, Stimme, Aufnahme, präpariertes Klavier, Sounddesign)

In diesen Sounddesigns inszeniere ich mehrere Gedichte des schwedischen Literaturnobelpreisträgers Tomas Tranströmer in einem engen Korsett aus modifizierter Sprache und Geräuschen. Diese stammen teilweise aus der schwedischen Natur in der Nähe von Tranströmers Geburtsort, teilweise aus einem präparierten Klavier. Tranströmer war leidenschaftlicher Pianist; nach einem Schlaganfall wurden sowohl diese Freizeitaktivität als auch sein gesamtes Spätwerk durch die körperliche Behinderung, die Aphasie und die Angst vor wiederkehrenden neurologischen Einschränkungen beeinflusst. Die Thematik der plötzlichen Entfremdung vom eigenen Körper und dem Verlust der künstlerischen Fähigkeiten hat mich intensiv berührt und zu diesem Sounddesign inspiriert.


2021: Vadstena-Akademie (Schweden) – „Zebran“ (UA); Oper von Tebogo Mannokgotla
(als Sänger und Schauspieler)

Regie: Deda Christina Colonna; Musikalische Leitung: Emil Eliasson

Die renommierte schwedische Komponistin hat diese schwedischsprachige Oper meinen Kolleg:innen und mir „auf den Leib geschrieben“. In diesem stimmlich wie handlungsmäßig äußerst extremen Werk spielte ich den opportunistisch-hedonistischen Kaj, der infolge seiner Egozentrik nicht nur einen schutzsuchenden Geflüchteten der überzeichnet „gutmenschlichen“ modernen Gesellschaft zum Fraß vorwirft, sondern auch noch dessen einzigen Rettungsanker zieht. Die für mich geschriebene Rolle beinhaltet diverse nichtklassische Stimmtechniken sowie Tanzeinlagen.


2019/20/21: „Mit diesen Händen“ – ein Konzertabend über Krieg und Frieden
(als Sänger, Vokalimprovisator, Rezitator und Tänzer; dramaturgische Mitwirkung)

Projektentwicklung: Prof. Angelika Luz

Aufführungen in Kirchen in Stuttgart, Ludwigsburg, Backnang, Straßburg.

Mit Musik von Gerhard Stäbler, John Cage, Kaja Saariaho, Andreas Tsiartsis und Dieter Schnebel sowie Texten von Jean-Luc Nancy.

Kirchenräume sind für verschiedene Personengruppen extrem verschieden aufgeladen und dienen oft als Mittel zum Abstand, zur Ruhe und zur gemeinsamen Besinnung. Während „Mit diesen Händen“ nutzen wir (Cello, Orgel, mehrere Singende und Rezitator:innen sowie Figurentheater) die Möglichkeiten der jeweiligen Kirche voll aus, um ein „Surround-Ereignis“ für die Zuhörenden zu schaffen, das vor allem bezüglich der starken Texte Nancys und der ergreifenden Figurentheaterarbeit im Gedächtnis bleibt.


2020: Theater Heidelberg: „Summernight Dreamers“ – Opernabend aus Barock und Neuzeit (als Sänger und Schauspieler)

Darin: Deutsche Erstaufführung von John Caskens „Trackway of Time“.

Regie: Andrea Schwalbach; Musikalische Leitung: Elias Grandy.

Obgleich John Casken im deutschsprachigen Raum kaum bekannt ist, gehört er zu den renommiertesten britischen Komponisten unserer Zeit. Sein Konzertstück „Trackway of Time“ nach einem Text von Thomas Hardy ist ein berührendes, zerbrechliches Werk, das – umgestaltet als szenisches Stück – exakt die Mitte dieses Abends im Theater Heidelberg markierte. Das Verfallen in Schweigen und die innere Emigration, die in dieser Musik deutlich werden, wurde vor allem angesichts der Pandemie ein persönliches, starkes Erlebnis für mich.


2019: impuls festival Graz: voice|noise|toys

Uraufführung von sechs Ensemble- und Solostücken, u. a. Eduardo Partidas „Verbo“ (siehe Video)

Im Rahmen des Festivals wurden Werke diverser junger Komponist:innen (einige aus dem Bereich Noise, andere eher im Crossover-Bereich tätig) zur Uraufführung gebracht. Die Besonderheit lag darin, dass die Singenden stets auch „toys“, also z. B. Schlagwerk oder Alltagsgegenstände benutzten, um das Stück zu gestalten. Im Fall des Solos „Verbo“ handelt es sich um ein Megafon – siehe beigelegte Partitur. Mit vielen der Komponist:innen bin ich noch in Kontakt und habe ihnen einige Uraufführungen zu verdanken.


2019/22: Porträtkonzert Mark André (Musik am 13. Stuttgart-Bad Cannstatt)

(als Sänger mit dem Vokalsextett Cantus Stuttgart)

Die äußerst berührende Arbeit mit dem tiefgläubigen und sehr verletzbaren Komponisten Mark André gehört zu meinen interessantesten Erfahrungen in der Gesangsensemblearbeit. Die sphärische, mystische Klangkultur des Komponisten ist während der Proben mit ihm und Jörg-Hannes Hahn entstanden und beeindruckt mich noch heute nachhaltig.


2019: Porträtkonzert Hans Zender und Klaus Ospald in Meersburg

Internationale Ensemble Modern Akademie (als Sänger zusammen mit Mitgliedern des Ensemble Modern)


2019: Osterfestspiele Baden-Baden: „Clara“ (UA); Oper von Victoria Bond
Berliner Philharmoniker; musikalische Leitung: Michael Hasel. Regie: Carmen Kruse

Rolle: Friedrich Wieck.

Bei der Uraufführung dieses Werks konnte ich meine die musikgeschichtliche Ausbildung, die mir als Schulmusiker zuteilwurde, sehr günstig nutzen: Die komplexe Beziehung zwischen Clara Schumann (geb. Wieck), ihrem Vater Friedrich Wieck und dem jungen Robert Schumann erforderte einige Literaturrecherche und ein Verständnis für die pädagogischen Strömungen der damaligen Zeit, die in dieser Oper Clara zum Verhängnis werden. Die Arbeit mit der Komponistin zeigte mir interessante US-amerikanische Sichtweisen auf die deutsche Romantik auf und ließ viel Raum zur Klärung der komplexen Partitur.


2018: „Barrikaden“ – ein szenisches Programm über die Menschenwürde
(als Sänger und Rezitator)

Musikalische Leitung: Angelka Luz

Musik von Gerhard Stäbler, John Cage, Andreas Tsiartas u. a., Texte von Jean-Luc Nancy und aus der Deklaration der Menschenrechte

Hier erklingen immer wieder kritische Stimmen, aber auch erbauliches – Visionen einer Welt voller Würde und mit nachvollziehbarem Umgang miteinander und eine bittere Bestandsaufnahme des Ist-Zustands in Bezug auf Flucht und entwürdigende Lebensumstände.


2018: Konzertprogramm „no where|now here”
(als Sänger, Rezitator, Sounddesigner und Konzertdramaturg)

mit Victoria Kunze (Gesang und Harfe) und Delphine Henriet (Cello)

Mit Musik von Moop Mama, Arvo Pärt, John Palmer (UA), John Dowland u. a. und Texten von Georg Büchner, Friedrich Hölderlin, Jenny Erpenbeck, Nora Gomringer u. a.

Wo ist zuhause? Wohin kehrt man jeden Tag zurück? Wo fühlt man sich so heimisch, dass man die Schuhe besser auszieht und unbeobachtet den eigenen Abendritualen nachgehen kann? In der sehr besonderen Besetzung (Harfe, Cello, Gesang) ist es bewusst schwer, sich fallen zu lassen und zuhause zu fühlen; die Probleme, die dies mit sich bringt, werden im Programm aufgegriffen. Eine Neueinrichtung des Woh(i)nzimmers.


2018: Verdi – Don Carlos CORRIDORS OF POWER
(als Sänger: Le Grand Inquisiteur)
Regie: Bernd Schmitt. ML: Sebastian Tewinkel

In dieser „klassischen“ Opernproduktion, die durch verschiedene Städte in Nordrhein-Westfalen und Belgien tourte, wurden die bestehenden und drohenden Machtverhältnisse deutlich gemacht. Zusammen mit sechs Geflüchteten aus Syrien, die als Darsteller und Tänzer in die Produktion eingebunden waren, wurde ein Bild von Systemen der Unterdrückung und des Ausnutzens gemalt, das die Zuschauenden noch lange verfolgt und sich zwar der Musik und Handlung Verdis bedient, aber extrem aktuelle Assoziationen schafft.


2018: Kloster Michaelstein: Tagungsbeitrag zum Thema Melodram
(als Rezitator, Vortragender und Workshopleiter)

Ausschnitte aus Peter Maxwell Davies‘ „Eight Songs for a Mad King“, Schönbergs „Pierrot Lunaire“ und Melodramen von Liszt, Schumann und Humperdinck

In dem speziell zu diesem Anlass gestalteten Programm wurde gezielt auf Instrumenten der jeweiligen Epoche musiziert. Der groteske Brückenschlag zwischen barocken Gesten und heutiger Vielschichtigkeit, den Maxwell Davies schafft, ist bemerkenswert nahe an dem Effekt, den gesprochene Sprache über Gesang hat. In Workshops zum Thema Stimme konnte ich hier mein Wissen über das Konzert hinaus weitergeben.


2017: Konzertprogramm „re:sonanz“

(als Sänger, Rezitator, Schlagwerker und Audiokünstler, Konzertdramaturg)

mit Felix Nagl (Klavier) und Victoria Kunze (Gesang und Harfe).

Musik von Michael Maierhof, Jan Masanetz (UA), Alvin Lucier, Wilhelm Peterson-Berger, Ingvar Lidholm, Casey Cangelosi u. a., dazu Texte von Bachmann, Ramstedt u. a.

Eine Brücke durch den gemeinsamen Nachklang von aktueller und romantischer Musik zu schlagen ist das Hauptanliegen dieses Abends. Gleichermaßen zeigt sich mit „I am sitting in a room“ von Alvin Lucier der Raum selbst von seiner besten Seite, bleibt doch am Ende des Stückes nur die Resonanzstruktur des Saales übrig.  Die Beschäftigung mit skandinavischer Musik, die derzeit so aktuell wie nie, und gleichermaßen so urtypisch und aus-dem-Bauch-kommend zu sein scheint, verleiht dem Konzertprogramm Bodenständigkeit.


2017: Paradox17 – Performance „Das Kapital“ von Leander Schwazer
(als Stimmimprovisator und Rezitatator)

mit Prof. Angelika Luz und anderen Sänger:innen

Zitate aus dem Marx’schen „Kapital“ wechseln sich mit Melodien aus Spieluhren ab – die aber mitnichten durch normale Spieluhr-Rollen, sondern durch Lochkarten betrieben werden. Auf diesen Lochkarten ist wiederum das Marx’sche Material eingestanzt – an sich bereits eine Reminiszenz an die Stempelkarten früher Fabrikbetriebe. Die Musik erklingt erbarmungslos mit jeder Drehung des Spieluhrwerks und treibt die Singenden und Rezitierenden an, sich noch deutlicher mit dem bissigen, aussichtslos wirkenden Text auseinanderzusetzen, bis alle Beteiligten an der zunehmenden Geschwindigkeit der Musik scheitern – wie auch der gesprochene und gesungene Inhalt in ein Scheitern mündet.


2017: Undine/brennender schnee
(als Sänger und Schauspieler)

Ein Stück über Hypersensitivität mit Musik aus der Oper „Undine“ von E.T.A. Hoffmann Musikalische Leitung: Felix Nagl, Regie: Jeffrey Döring

Bei diesem Schauspiel- und Performanceabend, der als Ausstellung und begehbare Installation beginnt, geht es um Hypersensitivität – eine psychische Wahrnehmungsveränderung, die spezielle Verhaltensweisen gegenüber den Betroffenen erfordert. Dabei wird den gesamten Abend spartenübergreifend gehandelt: Schauspieler singen, Sänger sprechen und spielen, Elektronik wird zum Dialogpartner. Anhand des mythischen Undine-Stoffs, der seit vielen hundert Jahren in Europa bekannt ist, wird die Zerbrechlichkeit eines betroffenen Menschen in seinen sozialen Beziehungen aufgezeigt.


2016: Staatsoper Stuttgart: Alice im Wunderland (UA Stuttgarter Fassung); Oper von Joachim Harneit (als Sänger)

Regie: Barbara Tacchini; musikalische Leitung: Stefan Schreiber


2016: Konzertprogramm „ZEIT räume“
(als Sänger, Rezitator und Schlagwerker, Konzertdramaturg)

mit Johannes Werner (Schlagwerk), Irene Fechau (Rezitation und Projektionen), Roland Hagemann (Klavier).

Texte und Bilder aus drei Jahrhunderten, visuelle Live-Kunstwerke,  dazu Musik von Steve Reich, Wolfgang Rihm, Georges Aperghis u. a.

Das Vergehen der Zeit ist für mich als Physiker eine selbstverständliche Konstante; ihr Dehnen seit einhundert Jahren auch ein gut verstandener Fakt. Gerade die Musik als akustisch gestaltete Zeit ist nicht durch reine Physik zu erfassen: Mit dieser Dichotomie spielt das Konzertprogramm, in dem teilweise die Zeit stillzustehen scheint (Steve Reich) oder viel zu schnell vergeht (Rihm: Hölderlin-Fragmente). Die feinsinnige Wasserfarb- und Tinten-Livekunst der Sprecherin und Künstlerin Irene Fechau hilft bei der visuellen Darstellung all dieser Verzerrungen.


2015: „Honigland“ – szenische Produktion beim „Sommer in Stuttgart“ von Musik der Jahrhunderte (als Sänger)

Darin u. a.: Peter Maxwell Davies – Eight Songs for a Mad King
Sergey Khishmatov – Souvenir III (UA)
Regie: Bernd Schmitt

Ein Abend voller Gewalt gegen Gegenstände und Menschen, gegen Andersartige und Andersgesonnene. Ein Abend gefüllt mit Bruchstücken von Hoffnung und zerdrückten Früchten.

Hier führte ich erstmals die Solo-Oper „Eight Songs for a Mad King“ auf, die zu den stimmlich forderndsten und für einen Sänger körperlich kritischsten Werken des 20. Jahrhunderts zählt. In diesem 45-minütigen Gewaltakt eines eingesperrten, „verrückten“ Königs (reales Vorbild: Georg III. von England) gegen seinen Hofstaat schreit, weint, kreischt der Hauptdarsteller – nur, um Sekunden später barocke Stücke in zauberhaftem Falsett zu singen. Die Wut und Verzweiflung des Protagonisten gipfelt in der Zerstörung einer Geige und steht damit sinnhaft für einen Traditionsbruch und eine endgültige Abkehr von den Normen.


2015: Kunstbiennale Venedig: „…non consiumiamo” (UA) – Performance von Olaf Nicolai
(als Vokalimprovisator)

Performancereihe im europäischen Pavillon in der Eröffnungs- und Abschlusswoche der Biennale.

2014: György Ligeti: Aventures & Nouvelles Aventures | Beckett: Spiel

(als Sänger und Schauspieler)


2014: Stipendium der Künstlerstadt Kalbe: Raum(-ent)-Kopplung

(als Sänger, Rezitator, verantwortlich für Live-Elektronik Licht/Ton)

Interdisziplinäres Projekt mit Figurentheater und Architektur


2014: Kassandra – szenischer Abend mit Werken von Iannis Xenakis und Sprechtexten zur griechischen Mythologie

(als Sänger und Sprechkünstler)


2013: die fette seele (UA) – Musiktheater von Klaus Lang

(als Sänger und Schauspieler)

Regie: Alexander Charim, Musikalische Leitung: Johannes Knecht


2013: Zurückbleiben, bitte! Ein Stück GehWaldzerrtlICHkeit

(als Komponist, Librettist, Sänger und Regisseur)

Beitrag beim Wettbewerb „hmt interdisziplinär“ an der HMT Rostock; Sonderpreis für eine außergewöhnliche Projektidee